Alex | Juni 1, 2016 | MVV-München, S-Bahn München Michael Praetorius im Video
Es ist wieder einmal mehr symptomatisch für die S-Bahn München und die Kontrolleure. Das Video des Journalisten Michael Praetorius schildert ganz gut die Geschichte, die am 25. Mai in München dazu führte, dass eine Touristin zur Polizei transportiert wurde und dort erst ihren Auswies zurück erhielt.
Wir wollen die ganze Story aus der S-Bahn mit der kompletten Kontroll-Tirade hier nicht noch einmal niederschreiben (s. Links unten, da steht die Geschichte ausführlich), dennoch zwei Punkte beleuchten, die etwas unterbelichtet erscheinen.
1. Das MVV - Tarifsystem
Das komplette Tarifsystem in der Münchner S-Bahn und dem kompletten MVV ist derart intransparent, dass teilweise einheimische Münchner nicht mehr wissen, was sie denn eigentlich kaufen müssen. Unverständliche Tarifbeschreibungen und Kosten. Wir haben dazu schon mehrfach berichtet - unglaublich nur, dass der MVV nichts dagegen tut, sondern ständig neue Tarifoptionen einführt, die Preise anhebt. Und dann wundern sie die Manager, dass es nicht so super läuft. Kein Wunder.
2. Auch Kontrolleure sind Menschen
Ein anderer Punkt jedoch ist der, dass seit ca. September 2015 vermehrt ausländische Gäste unseres Landes die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen, um nach München zu fahren. Oft ohne Fahrschein. Ich habe es selber erlebt – bei Kontrollen wird sich mit Händen und Füßen verständigt, die Gäste aus Afghanistan, Eritrea oder sonst wo her verstehen kein Wort Deutsch, geschweige denn das MVV - Tarifsystem. Und hier passierte die Male, die ich es erlabt habe nicht das, was im Video beschrieben wurde. Die Personalien wurden so gut es aus dem Dokumenten-Wust erkennbar war, aufgenommen. Aber Konsequenzen? Ich kann mir schlecht vorstellen, wie ein Bußgeldbescheid der MVV oder der Bahn an eine Erstaufnahmeeinrichtung geschickt wird. Ich will damit nur sagen, dass ich zu Teilen die Kontrolleure auch verstehen kann, wenn sie hart durchgreifen. Die bekommen so viele Geschichten vermittelt oder gestikuliert oder sehen sich immer wieder zuckenden Schultern gegenüber, da kann es schon ein gewisses Frust-Potenzial entstehen. Und noch etwas ist auch nicht ganz zu vernachlässigen – wir wissen nicht, wie viel Ärger der Kollege Kontrolleur schon bekommen hat, weil eben genau nicht die Personalien aufgenommen wurden, die nicht stimmten oder oder oder.
Also, auch hier bei allem Mitgefühl für die Touristen, nicht ganz aus den Augen lassen: Es sind alles nur Menschen – und das sagen wir, wo wir selber so oft über den MVV und deren unmöglichen Kundenumgang schimpfen…
Und an den MVV mal wieder die Botschaft, eine Reform des Tarifsystems anzugehen. So, wie derzeit ist, kann es nicht bleiben. Das ist ein Dschungel an Optionen und Kombinationen. Machen Sie es endlich einfach und verständlich!
Für alle, die das Video noch nicht gesehen haben, und sich an der Diskussion beteiligen möchten:
Quellen:
https://twitter.com/praetorius
http://www.tz.de/muenchen/stadt/s-bahn-kontrolleur-veraengstigt-junge-chinesin-6433265.html
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/vorfall-in-der-muenchner-s-bahn-s-bahn-kontrolleur-gegen-chinesin-wir-gehen-jetzt-zur-po-li-zei-1.3006713
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Juni 5th, 2016 at 13:59
Hallo,
Habe eine gültige Jahreskarte. Diese gilt ab 1.6. Heute bin ich zum zweiten mal kontrolliert worden und keiner merkt, dass ich die abgelaufene Fahrkarte vorzeige. Letztes Jahr das gleiche Spiel. Erst beim fünften mal hat es jemand gemerkt.
Juli 8th, 2016 at 07:47
Oh, das ist ja ein toller Erfolg…
Wir hoffen, die Strafe stand im Verhältnis zu dem Ersparten der 5 Fahrten…
Sollte man eigentlich nicht machen. Wenn wir das richtig verstanden haben, dann ist das nach §256s StGB sogar eine Straftat…http://www.mvv-blog.de/2014/04/schwarzfahren-im-oeffentlichen-nahverkehr-millionenkosten-und-gefaengnisstrafen/